Bemerkungen zu der Station 500 in Uniklinikum Jena (1. – 3. Aufenthalt):


Auf 500 werden Patienten behandelt, welche an den verschiedensten Leukämien erkrankt sind. Entsprechend unterschiedlich sind auch die entsprechenden Therapien. Allen gemeinsam ist meines Wissens aber, dass sie sich einer Chemotherapie unterwerfen müssen. Bei manchen ist danach Schluss, anderen steht noch eine Strahlentherapie und / oder eine weitere „Chemo“ mit anschließender Stammzellentransplantation bevor. Diejenigen, denen dies noch bevor stand,  haben die Station deshalb auch scherzhaft „Trainingslager“ genannt. Die weitere Therapie wird dann auf der KMT (Knochenmark Transplantation) Station 520, der  Mildred-Scheel-Station, durchgeführt. Die Ärztin Mildred Scheel gründete 1974 die Deutschen Krebshilfe und verstarb bereits 1985 selbst an einer Krebserkrankung. Dazu mehr im Kapitel 4. Aufenthalt Für jeden, der neu auf 500 aufgenommen wurde war zunächst der Zugang zur Station ungewohnt. So konnte die Station nicht direkt betreten werden sondern musste, nach klingeln, vom Pflegepersonal geöffnet werden. Grund waren die strengen Hygienevorschriften. Überall hingen Spender an welchen die Hände desinfiziert und Mundschutz oder andschuhe entnommen werden konnten. Je nach Stadium der Chemotherapie kam man in die sogenannte „Umkehrisolierung“. Das bedeutete besondere Speisenzubereitung (alles auf mindestens 80° C erhitzt) und andere Schutzmaßnahmen. So mussten z.B. Besucher beim Betreten und Patienten beim Verlassen der Station Mundschutz anlegen. Prinzipiell konnte man aber Besuch empfangen und z.B. die Krankenhausbibliothek aufsuchen, man war (noch) relativ mobil und bekam vom eschehen außerhalb des Zimmers, der Station und der Klinik noch einiges mit. Das alles sollte sich auf Station 520 drastisch ändern.

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